Die Geschichte des Dortmunder Bachchores

Chorleiter in der Geschichte des Dortmunder Bachchores

Der heutige Dortmunder Bachchor wird 1892 an St. Reinoldi gegründet, übernimmt zunächst liturgische Aufgaben im Rahmen der Gottesdienste unter zunächst häufig wechselnden Chorleitern.

 

Carl Holtschneider

leitet den Chor von 1909 – 1925. In dieser Phase wird die musikalische Aufführungspraxis in St. Reinoldi deutlich verbessert. Beim Orgelneubau wird die Orgelempore erweitert, sodass Chor und Orchester ausreichend Platz bei Konzerten finden. In den Jahren 1911 – 1914 wird regelmäßig am Karfreitag die Matthäuspassion von J.S.Bach aufgeführt.
Nach dem Ende des 1. Weltkrieges wird beschlossen an St.Reinoldi eine erstklassige Stätte der Kirchenmusik zu schaffen, die kirchenmusikalische Akzente in Stadt und Region setzen soll. 1920 entsteht aus dem Reinoldi-Kirchenchor der Bachverein Dortmund e.V.

 

Gerard Bunk

leitet von 1925 – 1958 den Bachverein. In dieser Zeit entwickelt sich die Chormusik an St. Reinoldi in der bis heute bestehenden Form: drei große Oratorienkonzerte im Jahr, daneben Motettenkonzerten sowie regelmäßige musikalische Gestaltung der Gottesdienste in St.Reinoldi.

Während des dritten Reiches soll die Zugehörigkeit des Bachvereins zu St. Reinoldi deutlich erkennbar werden, deshalb heißt der Chor ab 1938 „Bachverein der Reinoldikirche e.V.“

Ab 1945 muss der Chor für Aufführungen in auswärtige Kirchen ausweichen, da alle evangelischen Kirchen im Stadtzentrum zerstört wurden. 1954 sind wieder erste Kirchenmusiken und die Proben in der teilrenovierten Reinoldikirche möglich. 1956 erfolgt die Wiedereinweihung der St. Reinoldikirche. Beim Wiederaufbau wurde auf eine Orgelempore verzichtet, deshalb erfolgt seitdem die Konzertaufstellung auf und vor den Stufen zum Chorraum.

 

Eduard Büchsel

leitet den Chor von 1960 – 1980. Unter seiner Leitung werden vermehrt große oratorische Werke einstudiert und das Mottetensingen tritt etwas in den Hintergrund. Außerdem erfolgen Rundfunk- und Fernsehaufnahmen und eine Schallplattenaufnahme der Matthäuspassion von J.S.Bach. Der Bachchor unternimmt seine ersten Chorreisen nach England und in die Niederlande. 1972 erfolgt eine weitere und letzte Namensänderung in Dortmunder Bachchor an St. Reinoldi e.V.

 

Gerolf Jacobi

übernimmt die Chorleitung von 1980-2005. Die großen Oratorien von Mendelsohn werden einstudiert und die Aufführung zeitgenössischer Werke von Martin, Poulenc, Britten und Berstein sind seiner Initiative zu verdanken. Wegen der großen Nachfrage der Zuhörer nach wird unter seiner Ägide die zweite Aufführung des Weihnachtsoratoriums etabliert, diese Aufführungspraxis hat bis heute Bestand.

 

Klaus Eldert Müller

Klaus Eldert Müller
Klaus Eldert Müller

leitet von 2005 – 2018 den Dortmunder Bachchor. Mit seiner ideenreichen Kreativität und mitreißenden Musikalität hat er den Bachchor deutlich geprägt.
Besonders hervorzuhebende Konzerte während unter seiner Chorleitung waren:

2008: Gerard Bunks einziges Oratorium „Groß ist Gottes Herrlichkeit“, das er für den Bachchor komponierte und das unter der Leitung von Klaus Eldert Müller erstmals in der Reinoldikirche aufgeführt wurde.
2016: Franz Schmidt: „Das Buch mit sieben Siegeln“ (in Kooperation mit Klangvokal)
2017: Bach’s Matthäuspassion – getanzt (in Zusammenarbeit mit dem Ballett Dortmund)

Dank der Initiative von Klaus Eldert Müller ist nun lebenslanges Singen im Bachchor möglich – von der Kinder- bis zur Seniorenkantorei.